In den letzten Kriegstagen 1945 war das Schicksal der Vorarlberger Illwerke auf dramatische Weise gefährdet. Nur der mutige und umsichtige Einsatz heimischer Aktivisten konnte eine drohende Katastrophe verhindern.
Von Bregenz kommend, rückten die französischen Truppen bereits in den Süden des Landes vor. In dieser Situation befahl eine nationalsozialistische Kommission die Sprengung des Trominier-Tunnels, der Schrägaufzüge und der Höhenseilbahn. Gleichzeitig sollte im Silvrettadorf eine Verteidigungsanlage errichtet und mit gewaltigen Mengen Sprengstoff ausgestattet werden.
In dieser dramatischen Situation bildete sich unter Betriebsleiter Ing. Romed Boss eine schlagkräftige Aktionsgruppe. Maßgeblich beteiligt waren Verantwortliche für den Objektschutz, Werksmeister, Stauseewärter und weitere Mitarbeiter der Kraftwerke.
Vorrangig musste die Sprengung der Werksanlagen und Stauseen verhindert werden. Parallel dazu galt es, die nationalsozialistischen Truppen zu entwaffnen, um kriegerische Auseinandersetzung mit den anrückenden französischen Truppen zu vermeiden. Beides gelang mit Verhandlungsgeschick, mit Drohungen und Weisungen, vor allem mit dem nötigen Mut zum Risiko.
Dies war ein Versuch, zu retten, was noch zu retten war. Alles, was in den Jahren davor aufgebaut worden war, stand auf dem Spiel. Es ging um die Verhinderung einer letzten sinnlosen Katastrophe, zu der die Nationalsozialisten hier noch willens und fähig waren.
Als dann die ersten französischen Panzer in Partenen ankamen, waren die letzten Nationalsozialisten bereits entwaffnet. Somit konnten die Mitglieder der Aktionsgruppe und Teile der Bevölkerung die einrückenden Franzosen als Befreier begrüßen.
Weitere Informationen sowie einen genauen Lageplan sind hier zu finden.