ccAlps - nachhaltiger Umgang mit dem Klimawandel

Alpenregionen denken einen Schritt weiter: verschiedene Testmaßnahmen zur CO2-Reduktion im Fuß-, Zweirad- und Autoverkehr wurden umgesetzt.

Strategien für einen nachhaltigen Umgang mit dem Klimawandel

Innerhalb der LAG Regionalentwicklung Vorarlberg beteiligen sich zwischen 2011 und 2014 die Talschaften Bregenzerwald, Großes Walsertal, Klostertal und Montafon mit Maßnahmen für eine klimaschonende und effiziente Mobilität, um die Lebensqualität auf dem Land zu steigern. Die Projekte sprachen drei Zielgruppen an:

  • Jugendliche
  • Berufspendler, die täglich aus der Region
  • auspendeln müssen
  • Einheimische und Gäste, deren Alltag durch direkte, fußläufiige Verbindungen erleichtert und attraktiviert werden soll

Im Montafon wurden folgende Maßnahmen für diese Zielgruppen umgesetzt:

  • Elektromopeds Testwochen für Jugendliche
  • Verbesserung der innerörtlichen Fußwege
  • Pendlerfahrgemeinschaften

Die vierte Maßnahme COPILOT, ein spontanes Mitfahrsystem, wurde Anfang 2010 in Silbertal gestartet. Durch die Beteiligung der Montafonerbahn und die Mitbenützung der Bushaltestellen verbreitete sich daraufhin allerdings rasch das Gerücht, dass bei Inanspruchnahme von COPILOT das Busangebot künftig eingeschränkt wird. Vermutlich wurde aus diesem Grund das Angebot boykottiert und der Versuch wurde im Dezember abgebrochen. Inzwischen haben sich Gemeinden aus Niederösterreich, Osttirol und aus dem Raum Trier gemeldet, um COPILOT in ihren Regionen zu starten.

Inhalt "Innerörtliche Fußwege"

Im Rahmen eines umfassenden Mobilitätsverständnisses im Montafon soll das Zu-Fuß-Gehen im Alltag wieder an Attraktivität gewinnen. Durch kurze, innerörtliche, fußläufige Erschließungen wichtiger Ziele und Quellen innerhalb der Gemeinden soll diese Verkehrsoption an Attraktivität zunehmen.

Es wurde zusammen mit den Bürgermeistern und den Bauhofmitarbeitern eine Bestandsaufnahme durchgeführt und eine Maßnahmenliste zur Verbesserung direkter innerörtlicher Fußwegverbindungen erstellt. Daran beteiligten sich die Gemeinden St. Anton, Vandans, Bartholomäberg, Tschagguns, Schruns, St. Gallenkirch und Gaschurn. Die daraus entwickelte Planungsgrundlage dient der weiteren Bearbeitung des Themas innerhalb der Gemeinden. Hier gibt es den finalen Bericht zu den Ergebnissen der "Innerörtlichen Fußwege" zum Herunterladen.

Dieses Teilprojekt gewann durch seinen Innovationsgrad gleich zwei Preise:

  1. VCÖ-Preis Vorarlberg 2014
  2. VCÖ-Preis Österreich 2014 in der Kategorie "Wohnen und Wohnumfeld"

Inhalt "Pendlerfahrgemeinschaften"

Täglich pendeln gut 1.000 Montafoner in PKWs mit einen durchschnittlichen Besetzungsgrad von 1,17 Personen aus dem Montafon und verursachen wesentliche ganzjährige Verkehrsströme mit entsprechenden Lärm- und Abgasbelastungen für die Anrainer und  erhebliche finanzielle Belastungen für die Pendler selbst. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Fahrzeugen pendelt mittlerweile auch taleinwärts. Der hier verfolgte Ansatz deshalb: Selbst organisierte Fahrgemeinschaften mit mindestens drei Personen erhielten für einen Monat kostenlos ein Elektro-Auto.

Im Montafon wurden sechs Pendlerfahrgemeinschaften gebildet, die aus insgesamt 22 Personen bestanden. Von diesen sechs Fahrgemeinschaften sind mittlerweile (Frühjahr 2014) nur zwei nicht mehr als solche unterwegs, die restlichen Teilnehmenden waren bis dahin regelmäßig mit Pendlerfahrgemeinschaften unterwegs. Allgemein wurde dieses Teilprojekt in der Region sehr gut aufgenommen und es gab sehr gute Rückmeldungen.

Inhalt "Elektromopeds für Jugendliche"

Dieses Projekt sollte sowohl das Mobilitätsverhalten und die Bedürfnisse der Jugendlichen erfassen als auch das Bewusstsein für Elektromobilität bei Jugendlichen wecken. Es nahmen insgesamt zwölf Jugendliche im Durchschnittsalter von 21,5 Jahren das Angebot in Anspruch. Während der Testwoche führten die Jugendlichen ein einfaches Mobilitätstagebuch und dokumentierten ihre zurückgelegten Wege und die verwendeten Verkehrsmittel. Am Ende der Woche fand jeweils ein Interview mit den Jugendlichen statt. Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Hierzu liegt ein detaillierter Auswertungsbericht vor.