Seit September 2012 ist die Erzähltradition im Montafon geschütztes UNESCO-Kulturerbe, dazu gehören z. B. Alltags- und Lebenserzählungen sowie auch Sagen.
Das Montafon ist mit seiner bekannten Erzähltradition seit dem September 2012 Teil eines UNESCO-Kulturerbes. Die UNESCO-Nationalagentur für immaterielles Kulturerbe dokumentiert besondere regionale Traditionen und bemüht sich, dieses spezielle Kulturerbe zu unterstützen, sowie Respekt zu sichern und ein Bewusstsein für dieses Erbe zu schaffen.
Deshalb haben sich der Stand Montafon und die Montafoner Museen um die Aufnahme des „Erzählens im Montafon“ in das „Nationale Verzeichnis immateriellen Kulturerbes“ bemüht. Denn im Montafon entwickelten sich im Rahmen der täglichen Kommunikation sogenannte Erzähltraditionen, die bereits im 19. Jahrhundert als „Montafoner Sagen“ festgehalten wurden.
„Erzähltraditionen beschränken sich allerdings nicht nur auf Sagen, sie umfassen ebenso das Erzählen im Alltag oder das lebensgeschichtliche Erzählen“, schildert die Kulturwissenschaftlerin Edith Hessenberger als projektverantwortliche Antragstellerin. Im Rahmen des Projektes „Montafoner Geschichte“ wurden von 2003 bis 2012 insgesamt über 250 lebensgeschichtliche oder themenspezifische Erzählungen von über 200 Personen mittels Tonbandaufnahmen dokumentiert. „Sie verdeutlichen klar die Beständigkeit typischer Montafoner Sagen, zeigen aber auch die Erzähltraditionen in der Darstellung der Geschichte des Tales, beziehungsweise der eigenen Biographie auf“, so Hessenberger weiter.
Nach der UNESCO-Anerkennung der „Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald“ oder der „Vorarlberger Flurnamen“ sowie dem „Funkensonntag“ wurde jetzt auch das Montafon in diesen Kreis aufgenommen. „Damit könnte ein großer Schritt in Richtung internationaler Anerkennung der im Montafon Archiv dokumentierten Erzählungen als Ausschnitt der Montafoner Erzähltradition gesetzt werden“, sagt auch Standesrepräsentant Rudi Lerch.
Weitere Informationen sowie Bilder und Audiodateien finden sich auf der offiziellen Seite der "Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe".