Umfangreiche und fundierte Dokumentation und Erforschung der Maisäße des Montafons. Ein zentraler Schritt in Richtung Sensibilisierung und Erhaltung.
Die Erhaltung und Bewerbung der Maisäßlandschaft kann nur gelingen, wenn in einem ersten Schritt Informationen dazu gesammelt werden, welche die kulturhistorische Dimension erfassen lassen. Auf Initiative des damaligen Bezirkshauptmanns Leo Walser und unter Leitung des Bundesdenkmalamts in Person von Barbara Keiler wurde im Jahr 2000 mit der Erfassung bedeutender Maisäße im Tal begonnen. Die befruchtende Idee für das Maisäßinventar kam aus Graubünden. Diego Giovanoli gastierte Anfang 2000 in Schruns und stellte dort das bereits laufende Inventar aus dem Nachbarland vor.
Das Projekt sieht eine interdisziplinäre Befassung mit dem Thema vor. An erster Stelle steht die architektonische Aufnahme der Grund- und Aufrisse. Parallel dazu nimmt der Dendrochronologe Klaus Pfeifer Holzproben der historischen Gebäude, um deren genaues Alter anhand der Jahresringe im Holz festzustellen. Neben der Erforschung des Alters der Gebäude ist es von zentraler Bedeutung, das Leben auf den Maisäßen in früheren Tagen zu erfassen. In Zusammenarbeit von Volkskundlerinnen (Edith Hessenberger, Gertraud König) und dem Heimatschutzverein können hier vor allem über den Weg von Befragungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen genauere Kenntnisse gewonnen werden. Die geschichtliche Entwicklung (Andreas Hachfeld, Michael Kasper) und die Beschreibung des Naturraumes (Flora, Geologie, Gefahrenpotenzial) verbunden mit Fragen der historischen und aktuellen Bewirtschaftung sind weitere Disziplinen, die bearbeitet werden.
Der Heimatschutzverein Montafon beteiligte sich an diesem Projekt vor allem durch umfangreiche Vermittlungsarbeiten. Die Publikation der Ergebnisse in neun Einzelbänden mit insgesamt mehr als 1500 Seiten, die Konzeption einer Ausstellung, die filmische Dokumentation des Phänomens der Maisäße und der Inventararbeiten sowie die Einbindung der Örtlichkeiten in geführte Exkursionen sowie in Vorträge dienen der Verbreitung des Wissens um die Sache sowie vor allem auch der Sensibilisierung in Richtung Erhaltung.
Vgl. dazu auch Kulturlandschaftsinventar Montafon.