Alte Säge Latschau, Tschagguns

Eine Säge und ihr Säger sind in dieser Kombination einzigartig. Hubert Loretz kümmert sich um das Gebäude und die Sägetechnik, vom Wasserlauf, über das Wasserrad, die Transmission bis hin zum Schliff am Sägeblatt. Damit aus einem Baumstamm Bretter und Balken werden, braucht es neben Wasser und dem in Schwung gesetzten Wasserrad die richtigen Hebel, Seile und Maßkeile, die Hubert Loretz griff-bereit hat. Wenn man dem Sägevorgang mit seinen Erläuterungen folgt, erscheint alles logisch und kinderleicht. Gleichzeitig erkennt man bei genauer Beobachtung, dass er da und dort individuell nachschärft, zum richtigen Zeitpunkt Hebel umlegt und an Seilen ziehen muss. Eine derartige Ansammlung von einfachen mechanischen Kraft- und Bewegungsfolgen ist von vielen Komponenten abhängig. Ohne dieses Zusammenspiel ist kein Ergebnis erzielbar, kein Brett oder Balken zugeschnitten.

Eben diese Mechanik und das Gebäude hält Hubert Loretz in Schuss. In den vergangenen Jahren wurden das Wasserrad und einige andere Komponenten erneuert. Sein Wissen um die Mechanik und alle Notwendigkeiten für den Sägebetrieb sind unschätzbar und sollen weiter tradiert werden. Auch wenn es nicht vordergründig wirtschaftlich tragend ist, so ist das Know How und die Technik in der Form der Nachvollziehbarkeit und Reparaturtauglichkeit wieder interessant. Was hier von den Vorfahren entwickelt wurde, hat eben in dieser Einfachheit und Logik in vielen Lösungsansätzen auch Vorbildfunktion für eine Zukunft.

Jury:

Barbara Keiler, Bundesdenkmalamt – Abteilung für Vorarlberg

Clemens Quirin, vai Vorarlberger Architektur Institut

Raimund Rhomberg, Bauforscher

Thomas Mennel, Architekt

Jurykommentar: Thomas Mennel

Plakat Montafoner Baukultur 2023 - Alte Säge Latschau

Alte Säge Latschau, Tschagguns

Alte Säge Latschau, Tschagguns

Alte Säge Latschau, TschaggunsAlte Säge Latschau, Tschagguns

Alte Säge Latschau, Tschagguns